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Die zweite Woche beginnt

Nach unserem lustigen Wochenende mit Toms Freunden und einem doch sehr nötigen entspannten Sonntag starteten wir gestern schon die zweite Woche unseres Aufenthaltes. Tom und ich sind, wie bereits am Freitag, früher zur Arbeit gefahren, um bei den Zulassungen zu helfen. Michelle, Vehicle Sales Administrator, ist für die Zulassungen zuständig und schickt nach erfolgter Anmeldung eine Email an Michael, Trainee, und dem jeweiligen Verkäufer mit dem Namen des Kunden und dem Kennzeichen für das Fahrzeug.

An diesem Morgen lief es trotz all der Vorbereitungen am Freitag leider nicht so glatt wie geplant. In Irland werden die Steuern für das Fahrzeug nicht vom Konto des Fahrzeughalters selber abgebucht sondern zusammen mit den Zulassungskosten von dem Konto des Autohauses. Zwar wurde das entsprechende Geld bereits am Freitag überwiesen und sollte somit auf dem Konto sein, jedoch gab es Probleme und wir mussten darauf warten, dass die Bank öffnete um dies zu klären.

Mit leichter Verspätung ging es dann endlich los. Um dem Audi Team die Arbeit zu erleichtern wurde mit Michelle besprochen, die Emails mit den Zulassungen auch an mich weiterzuleiten. Somit übernahm ich die Erstellung der Kennzeichen und Tom befestigte diese direkt an die entsprechenden Autos und half Michael dabei, die Autos für die nächsten Auslieferungen bereitzustellen. Diese werden dann mit den Audi Cover-Ups vor den neugierigen Augen ihrer Besitzer versteckt. Damit wird der Überraschungsmoment für den Kunden deutlich mehr zelebriert als es bei uns in Deutschland üblich ist.

Da in der Handover-Bay (Auslieferungshalle) nur Platz für ein Auto ist, wurden mehrere Ausstellungsfahrzeuge aus dem Showboom gefahren um dort zusätzlichen Platz für 4 weitere Autos zu schaffen. Dementsprechend konnten bis zu fünf Auslieferungen gleichzeitig stattfinden. Außerdem war der Überraschungsmoment für die Kunden noch größer, denn es stelle sich natürlich die Frage: "Welcher davon ist meiner?"

Nachdem wir alle Auslieferungen für den Tag vorbereitet haben und auch die ersten für den nächsten Tag, sind Tom und ich dann endlich in unseren Feierabend verschwunden. Um noch ein bisschen abzuschalten, haben wir uns erneut in den Tea Garden begeben bevor wir uns dann mit Corinna und Spencer im Apartment getroffen haben.

Heute sind Tom und ich pünktlich zum Sales Meeting bei Audi eingetroffen und durften tatsächlich daran teilnehmen. Eine kleine Ehre, da dies selbst in unseren Ausbildungsbetrieben nichts alltägliches für uns ist und wir hier doch lediglich im Praktikum sind. Dabei muss man sagen, dass die Kollegen hier allgemein sehr interessiert an uns und unserer Arbeit in Deutschland sind. Sie sind auch sehr daran bemüht, dass uns die Arbeit hier in Dublin gefällt. Sowieso sind die Iren da deutlich interessierter und offener. Das förmliche Sie und Herr/Frau... gibt es hier nicht, jeder wird beim Vornamen angesprochen, sogar der Chef! Umso verwunderlicher ist es, dass Audi Ireland die Kleidungsvorschriften deutlich strenger verfolgt als unsere Kollegen in Deutschland. Farbe wird hier sehr wenig getragen und braune Schuhe sind sogar verboten!

Naja, zurück zum Sales Meeting. Obwohl die englische Sprache uns von Tag zu Tag leichter fällt, fiel in dem Meeting dann doch auf, dass die Meisten unserer Kollegen sich bemühen deutlicher und ohne Umgangssprache zu sprechen, wenn sie mit uns alleine reden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten wir dann aber doch ganz gut folgen. Bei diesem täglich stattfindenden Meeting geht Dave, Sales Manager, seine Liste durch und wirft, für uns anfangs willkürlich wirkend, Namen in den Raum. Die Verkäufer wissen jedoch direkt bescheid und können aus dem Kopf heraus zu ihren jeweiligen Kunden den Auslieferungstermin in den nächsten Tagen mit Uhrzeit nennen. Des weiteren werden die Termine des Tages besprochen, darunter gehören Auslieferungen, Verkaufsgesprächen und geplanten Telefonaten. Außerdem nannte Dave den Verkäufern die Verkaufszahlen von Versicherungen, Finanzierung (zwar laufen diese normal über die Volkswagen Bank, jedoch gibt es hier im Gegensatz zu Deutschland keine VW/Audi Leasing!!!) und von Produkten wie dem angebotenen LifeShine, einer besonderen und dauerhaften Politur die den Lack des Autos schützt, genannt. Dave betonte hier noch einmal, wie wichtig es ist, an den Kunden nach dem Beratungsgespräch "dran zu bleiben" und er erst zufrieden sei, wenn die Kunden kaufen oder wünschen, nicht mehr angerufen zu werden, denn nur dann haben die Verkäufer genug getan. (Seine genauen Worte waren, er wünsche sich ein "Fuck off" der Kunden - Ja hier wird deutlich offener und mehr geflucht, sehr sympathisch!)

Im Anschluss verlief der Tag sehr ähnlich wie der Montag und Tom und ich durften weiter eigenständig arbeiten. Bei den Zulassungen ist noch zu beachten, dass Fahrzeuge deutlich lieber in Dublin zugelassen werden, da sich der Verkauf eines Gebrauchtwagen aus Dublin sehr viel leichter gestaltet und die Fahrzeuge hier ja ihr Kennzeichen ihr ganzes Fahrzeugleben lang behalten.

Nachmittags wurden dann noch 10 Neuwagen angeliefert und wir durften Michael bei der Annahme der Fahrzeuge helfen. Zunächst mussten wir im Schlüsselraum auf dem großen Schlüssel-Board leere Pegs (nummerierte Stifte an denen die Schlüssel gehangen werden) finden und haben dann die neuen Fahrzeuge mit der Nummer des jeweiligen Pegs mit einem weißen Stift auf der Scheibe der Fahrertür sowie auf der Windschutzscheibe beschriftet. Alle Neufahrzeuge werden erst einmal auf dem Parkplatz auf dem Dach geparkt und gelagert. Das tolle ist: ja Tom und ich dürfen tatsächlich auf dem Audi Gelände Auto fahren und im Gegensatz zu unseren Mitschülern das Fahren von der falschen Seite im Auto erleben - echt gruselig am Anfang wenn man die Werte der Fahrzeuge beachtet, die uns hier anvertraut werden. Danach haben wir anhand einer Liste von Michelle die neuen Fahrzeuge rausgesucht und die jeweilige Peg/Schlüsselnummer eingetragen und die Daten mit Fahrgestellnummer, Modellbezeichnung, Kundenname und Verkäufername in eine Email kopiert die dann an alle Verkäufer sowie Dave geschickt wurde. Besonders wichtig: hier bei Joe Duffy / Audi North Dublin läuft alles über die Schlüsselnummer und nicht wie bei Gottfried Schultz / in Deutschland üblich über die Fahrgestell- oder Kommissionsnummer.

Als auch diese Arbeit erledigt war und alle möglichen Vorbereitungen für morgen getätigt wurden, durften Tom und ich in unseren wohlverdienten Feierabend. Doch nichts da Ausruhen - heute ging es mit Corinna und Spencer zum sehr nötigen Großeinkauf. Jetzt ist Tom gerade in der Küche am Zaubern - es gibt Avocado Salat, lecker lecker - während ich euch von unseren interessanten Start in die Woche berichte...

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